“Wer hat noch Feuer, wer möchte wieder mehr Vernetzung?”, rufen Brigitte Hochrainer und Claudio Canazei gleich eingangs “alle Stubaier mit Fähigkeiten und Ressourcen” dazu auf, sich in den neuen Verein einzubringen. Die beiden sind selbst als künstlerische Köpfe bekannt. Sie Musikerin und Obfrau von “Eigentlich Kultur”, er Psychotherapeut und Inhaber des Büros für Lebensfreude, das der alten Schule in Neustift inzwischen – wie auch Vereine, Firmen, Institutionen und allerlei andere kreative Geister – neues Leben einhaucht.
Von Kindertheater bis Graffitikunst
Gemeinsam mit den weiteren Gründungsmitgliedern Robert Pfurtscheller, Florian Schüller und Jakob Siessl hat man es sich zur Aufgabe gemacht, das gesamte Stubaital kulturell zu beleben. Das jedoch weniger im bekannt traditionellen Sinn, sondern mehr auf der modern-alternativen Schiene. “Eigentlich wollen wir das machen, was uns Spaß macht. Wir sehen uns als Plattform für Kunst- und Kulturschaffende, die sich über diesen Verein vernetzen”, erklären Hochrainer und Canazei.
Voller Tatendrang
Für heuer sind schon geplant: Ausstellungen, Vorträge etwa zu 5G oder mit einer Familientherapeutin sowie die Vorführung eines Films über die Nazizeit in Neustift von der in Wien lebenden Stubaierin Christina Egger. Ende Mai findet außerdem ein Urban Street Art Festival u.a. mit rund 60 Sprayern rund um Daniel Pfurtscheller statt – sie werden das Schulgebäude mit coolen Graffitis verschönern. Hochrainer selbst will ein Kindertheater zum Mitmachen anbieten und natürlich soll auch die Musik nicht zu kurz kommen. Hierbei soll zum Beispiel auf den fünf Rhythmen von Wave über feine tänzerische Wellen gesurft werden.
Gestalterischer Freiraum
“Darüber hinaus sind wir für fast alle weiteren Ideen und Vorschläge offen! Es geht ja darum, diese riesige Schule zu beleben”, sagt Canazei. “Oft scheitern Veranstaltungen und Events an fehlenden Räumlichkeiten. Momentan aber gibt es die Möglichkeit, Räume kostenlos zu nutzen und das wollen wir tun.” Bedacht soll dabei stets darauf genommen werden, dass auch eventuellen “Kooperationssynergien” Tür und Tor geöffnet ist. Anders gesagt soll es einfach total kreativ zugehen beim Verein “Eigentlich Kultur” – Experimente in verschiedenste Richtungen sind somit ebenso ausdrücklich erwünscht!
Ausprobieren erwünscht!
Man will also auch aus dem “was schon da ist” Neues formen und sich ausprobieren. Das wirkt nicht nur frisch, sondern ist es auch. Man darf gespannt sein, was in der neuen Stubaier Kulturschmiede alles entsteht! “Es gibt Perlen und Schätze im Tal, die wir heben und unterstützen wollen”, regt Hochrainer abschließend noch einmal zum kreativen Austausch an. Wer Interesse hat, sich mit den Neustiftern kulturell auszutoben, kann sich bei ihr unter Tel.: 0660/5769090 melden.
Tamara Kainz Bezirksblätter 11.März 2022